Vorsorge - wichtig für Alle!
Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Jährlich erkranken bei uns etwa 66.000 Menschen daran, ca. 29.000 davon versterben. Das sind mehr als achtmal soviele Menschen, als jährlich im Straßenverkehr zu Tode kommen! Jeder Zwanzigste von uns bekommt einmal Darmkrebs.
Allerdings ist das Erkrankungsrisiko nicht gleichmäßig verteilt und hängt von Alter, Lebens- und Ernährungsgewohnheiten und vor allem von genetischen Faktoren ab. Eine familiäre Vorbelastung bedeutet in jedem Fall ein erhöhtes Risiko für eine Darmkrebserkrankung.
Wie wichtig ist die Vorsorge und wer zahlt sie?
Im Gegensatz zu den meisten anderen Krebserkrankungen (z.B. Brust, Magen oder Prostata) besteht beim Darmkrebs nicht nur die Möglichkeit zur Früherkennung, sondern zu einer echten Vorsorge. Dies liegt daran, dass sich fast alle Darmkrebse aus gutartigen Vorstufen (Polypen) entwickeln, die völlig unbemerkt an Größe zunehmen und dann nach Jahren entarten können. Eine Darmspiegelung ist die gegenwärtig beste Möglichkeit zur Erkennung und Entfernung dieser Krebsvorstufen.
Eine Vorsorge-Darmspiegelung etwa alle acht bis zehn Jahre reicht aus, um Sie mit großer Wahrscheinlichkeit vor Darmkrebs zu schützen. So können etwa 90% der Tumore verhindert werden! Die Vorsorgekoloskopie ist eine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen ab Vollendung des 55. Lebensjahres bei Frauen bzw. des 50. Lebensjahres bei Männern. Selbstverständlich ist die Dickdarmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung auch vor Erreichen dieses Alters möglich und sinnvoll, etwa bei hoher familiärer Tumorhäufigkeit.
Generell gilt, dass Kinder von Eltern, die an Darmkrebs erkrankt sind, sich in einem Alter untersuchen lassen sollten, das zehn Jahre unter dem Erkrankungsalter des Elternteils liegt.